Eine Auftragskillerin soll für ihren neuen Klienten einen Menschen nicht nur töten, sondern ihn vorher auch zu einem Geständnis bewegen. Trotz perfekter Vorbereitung läuft alles anders als ursprünglich geplant – definitiv kein Job wie jeder andere. Wie weit kann ein Mensch gehen?
Großartige Schauspieler, reale Soundeffekte und erstklassige Musik sind das Sahnehäubchen auf diesem spannenden und harten Thriller nach einer Kurzgeschichte von Udo Seelhofer. Definitiv nichts für schwache Nerven!
Mit den bekannten Stimmen von Katrin Daliot, David Wehle, Bert Stevens, Dagmar Bittner, Annette Gunkel und anderen.
Verpackung: Digipak
Fazit: Kluge Story, trotz einiger unpassender Brutalitäten. Die Inszenierung ist klasse und zeigt auf, dass man heute auch noch mit Hörspielen punkten kann, die ruhig und dialogzentriert gemacht sind.
Die Vermischung von rückblickenden Erzählungen durch den vermeintlichen Mörder und direkt in der Vergangenheit spielenden Sequenzen verleiht dem Hörspiel eine angenehme Abwechslung. [...] Die Sprecher sind größtenteils namentlich unbekannt, machen ihre Sache aber sehr professionell. Atmosphärisch ist die Vertonung angemessen unterlegt. Der Schwerpunkt der Unterlegung mit Geräuschen liegt bei den Szenen, die direkt in der Vergangenheit spielen und das dortige Geschehen nacherzählen. Musikalisch ist das Hörspiel angemessen unterlegt und so wird die Vertonung auch auf dieser Ebene gut abgerundet.
Fazit: Professionelle Inszenierung einer Kurzgeschichte mit einem gänzlich unerwarteten Ende.
Wenn ein junges Label wie RRR ein absolutes Off-Mainstream-Hörspiel wie Ein Job wie jeder andere realisiert, dann gebührt ihm dafür größtmöglicher Respekt. Denn an einen solchen Plot würden sich die etablierten Platzhirsche in 100 Jahren noch nicht herantrauen. Dieses Hörspiel hat mich herausgefordert wie schon lange kein anderes mehr. Es hat mich dreist angegrinst und gefragt: Kannst du noch oder steigst Du aus?
Wohl wissend, dass ich ihm den Triumph nicht gönnen und bis zum Ende durchhalten würde. Es enttarnt den Voyeur im Hörer, setzt ihn einer gnadenlosen akustischen Tour de Force aus und schert sich dabei einen Dreck um Tabus. Wo die Masse auf Sicht fährt, lotet dieses Hörspiel rigoros Grenzen aus. Auf seine ganz eigene, rücksichtslose Art ist diese Produktion grandios.
Hörproben:
Track 1: Der Auftrag
Track 6: Das Goliath