Interview mit Autor Karsten Breitung

Interview mit Autor Karsten Breitung
25. August 2020, 10:15
Von Autor Karsten Breitung stammt nicht nur die Vorlage zu unserem ersten Hörspiel Der dritte Keller, sondern auch zu unserem kommenden Titel. Grund für uns, ein umfassendes Interview mit ihm zu führen.

Erzähl doch ein wenig von dir. Was machst du, wenn du nicht gerade Gruselgeschichten schreibst?

So dolle ist es gar nicht mehr mit der Schreiberei. Habe nur noch eine kleine "Ewig-Grusel-Reihe" auf Facebook am Laufen; nichts besonderes, erscheint so ein- bis dreimal wöchentlich. Titel: ZIESELWIND.

Im Grunde habe ich vor paar Jahren gemerkt,dass alles gesagt wurde von meiner Seite. Hatte im Grunde die Gruselthemen, die mir wichtig waren, im Laufe der Zeit alle mehrfach durchgekaut und zu Papier gebracht. Ich schreibe zurzeit also schon noch, aber bei weitem nicht mehr so viel wie früher. Hinzu kommt eben die Cartoonzeichnerei, die auch ordentlich Zeit frisst, aber mir auch ein Bedürfnis und eine Freude ist. Wir haben dann freilich noch Arbeit und Familie vorliegen. Mein Lohnjob ist körperlich sehr anstrengend und langsam, mit 53 Jahren, merkt man schon, dass nicht mehr so gesprungen werden kann wie mit dreißig. Aber ansonsten alles gut, alles normal eigentlich.

Seit wann bist du schriftstellerisch tätig?

Schnell beantwortet: Das ging schon in Kinderzeiten los. Und auch da war es sofort Grusel. Gleich die erste Geschichte handelte von Dracula. Konnte mal freilich unter Ulk verbuchen, noch zusammenhangsloses Gestammel, keine Tiefe drin, Logikfehler ohne Ende.

So als Teenager wurde es bisschen besser, da habe ich mit einem Kumpel versucht, sowas wie die SILBER GRUSEL KRIMI aus dem ZAUBERKREIS-VERLAG auf die Beine zu stellen. Oder auch die MONSTRULA-Hefte aus dem KELTER-Verlag. Da haben wir auch Titelbilder gemalt und so weiter. Haben versucht, blanken Horror zu bringen, zum Teil richtig hart. Wir hatten paar Heftchen aus dem Westen da, die waren das große Vorbild. IN DER KATAKOMBE DER GRÄFIN REDZIWIHL, DIE BLUTGÖTTIN, DIE GRUFT DER BLEICHEN GEBEINE und so fort. Ich meine, wir lebten in der DDR, sehr staatstreu waren unsere Aktionen im gelebten Sozialismus - der Vorstufe des Kommunismus - also nicht gerade, hähä...

Wir haben das freilich auch nicht an die große Glocke gehängt, doch ich weiß noch, wie mein Deutschlehrer - der heute übrigens seit 27 Jahren mein Schwiegervater ist - in der Klasse mal eine Story von mir verlas. Hatte einen Aufsatz geschrieben. DER GEISTERSCHREI AUS DEM TODESWALD. Thema: Schönstes Ferienerlebnis, hihihi ... Hatte ‘ne fette Eins drauf bekommen, yäh! Der Aufsatz thematisierte das Gebiet der unheimlichen Echos. Als Kind empfindet man sowas ja besonders intensiv.

Tja, irgendwann, vielleicht mit fünfzehn Jahren, fiel mir Edgar Allan Poe in die Hand. Da machte es schon Klack! in mir. Das war wesentlich grausiger und unheimlicher und vor allem tiefer und dunkler als alle Groschenheftchen zusammengenommen. Das ist der Ursprung meines etwas verschnörkelten Schreibstiles, den nicht jeder mag. Man hat mich vor allem auf KURZGESCHICHTEN.DE (heute WORTKRIEGER) oft ziemlich zusammengestaucht deswegen. Aber einigen gefiel das auch. Und bald sagte ich mir: Drauf geschissen, was andere sagen - du ziehst dein Ding durch und gut! Ja, so bin ich mir tatsächlich selber treu geblieben. In den ZIESELWIND-Texten treibe ich das Ganze manchmal wirklich extrem auf die Spitze, Wortneuschöpfungen und so weiter, komplizierte Sätze. Der Tiefe wegen. Das Lesen soll anstrengen, man soll den Kopf dabei nutzen, denken. Dazu sind viele natürlich nicht mehr bereit. Ich schreibe quasi für eine Minderheit. Aber diese weiß es zu genießen. Ich kann das halt auch weiter durchziehen, da es Hobby ist und ich mein Geld damit nicht verdienen muss. Wäre dem so, müsste freilich der Schreibstil komplett umgestellt werden, hähähä ...

Hast du deine Geschichten im Laufe der Jahre veröffentlicht?

Wissentlich kaum. Man weiß ja nicht, was so im Internet rumschwebt. Also auf WORTKRIEGER sind unter meinem Namen schon paar Sachen am Start. Zum Teil furchtbares Zeug, das man eigentlich nicht anbieten kann, purer Trash. Nur ein Beispiel: TASSJA - IM BANN DER KLUMPFUß-FURIE. Aber auch recht gute Sachen, wie ich finde. Zum Beispiel KNÖPFE FÜR FROSCHJACKEN. Ein Drama fast, dunkel und hoffnungslos. Nicht unbedingt Grusel.

Ja, ansonsten habe ich ein oder zwei Schreibwettbewerbe der Zeitung FREIE PRESSE gewonnen. Diese Texte wurden in der Zeitung abgedruckt, teilweise ne halbe Seite. Da war man schon stolz. Beim MDR-LITERATURWETTBEWERB hatte ich auch mitgemacht und bekam sogar ‘ne Einladung zu ‘ner Lesung. War schon nach der Wendezeit. Bin mit einem Kumpel aus der Heavy-Metal-Szene im klapprigen Trabi angereist, waren etliche Kilometer. Dann sah ich die eingeladenen Leute: Dicke Damen mit Brillantringen an den fetten Fäusten, Herren im Anzug und mit Schlips, allgemeines Genäsel und Getue... Ich sagte zu meinem Kumpel: Lass uns wieder von hier verschwinden!
Was wir dann auch taten, hähähä...

Du bist also mehr der Metal-Typ oder zumindest im Anti-Establishment angesiedelt, ja?

Bin Metal-Freak seit früher Jugend, ja. Mittlerweile werden die Haare aufm Kopp dünn und fallen aus, Guildo-Horn-Frisur fast, aber im Herzen ist man da noch fast wie früher. Das Erzgebirge war damals in den 80er-Jahren eine Heavy-Metal-Hochburg, hier ging wirklich was! Und es machte riesigen Spaß, in der Szene zu sein. Und es ist halt schlicht die beste Musik der Welt! Neben klassischer Musik und Filmsoundtracks. Meine rein subjektive Meinung freilich.

Habe selbst auch in ‘ner Metal-Kapelle Gitarre gespielt, hatte nebenher auch ein eigenes Projekt am Start, half auch aus mal hier und da. War geil, die Zeit. Heute hört man halt die alten Sachen. Nach wie vor. Renne oft mit meinem tragbaren CD-Player herum. Da die Dinger kaum noch produziert werden, hab ich mir gleich paar Stück davon gekauft, damit Ersatz da ist, wenn mal einer kaputt geht.

Woher kommt das Interesse an unheimlicher Literatur?

Eigentlich habe ich das schon indirekt gesagt. Es ist die Faszination Grusel. Film, Horrorheftchen, Edgar Allan Poe, Lovecraft, Algernon Blackwood. Man kann da nicht so wirklich eine Quelle benennen, WARUM und WOHER. Es ist einfach so. Es kristallisiert sich irgendwann heraus und nimmt immer mehr Form an.

Bei anderen Leuten schwindet es vielleicht mal. Bei mir ist die Vernarrtheit geblieben, was ja auch die ZIESELWIND-Texte zeigen, die ich bestimmt auch mit sechzig Jahren noch schreiben werde. Aber gut, so weit in die Zukunft kann man heutzutage nicht mehr blicken, hihihi...

Wie kam die Zusammenarbeit mit RRR bei DER DRITTE KELLER zu Stande?

Das ging wohl im Forum des österreichischen DVD-Online-Handels DTM los. Dort waren ja alle möglichen Filmliebhaber am Start. Auch Lars Dreyer Winkelmann. Er wurde dort auf meine Gruselgeschichten aufmerksam, paar davon hatte ich ja da im Forum gepostet. Es war wohl, glaube ich, so: Zuerst sprach er mich darauf an, mal ‘ne Story aus meiner Feder für einen Amateurfilm verwenden zu wollen. Ich erinnere mich wirklich nicht daran, dass er von einem Hörspiel sprach. Freilich habe ich gesagt, dass er einfach machen sölle. Ich hatte da nichts dagegen, warum auch? Zu verlieren hatte man ja nichts.

Na ja, das verlief irgendwie im Sande, ich hörte von dem Projekt auch nichts mehr. Aber eines Nachts geschah es, dass ich nach der Spätschicht ins Postfach guckte. Und siehe da: Ein Päckchen war da drin. Völlig überraschend hatte mir der Lars eine Vorab-Version auf CD geschickt, und zwar DER DRITTE KELLER nach meiner Erzählung UND EITER TRIEFT VOM TOTENKOPF. Es war also kein Film geworden, sondern ein Hörspiel. Auch genial, was? Ich habe die CD natürlich sofort gierig angehört. Ja, so war das wohl gewesen, passiert im Jahr 2012 oder 2013. Unser Geplauder im Forum über so ein Amateurfilmchen hatte einige Jahre früher stattgefunden. Der Lars hatte das alles also nicht vergessen, sondern hat eben ein Hörspiel daraus gemacht.

Wie gefiel dir letztlich das Hörspiel und die Umsetzung deiner Vorlage?

Also zunächst war ich freilich völlig baff. Da schreibt man jahrelang vor sich hin, einfach für die eigene Schublade. Dann setzt man mal was ins Internet, welches sich plötzlich als gute moderne Veröffentlichungsmöglichkeit anbietet. Und dann dauert es nicht lange und es wird ein Hörspiel gemacht! Wahnsinn! Das muss man sich mal vorstellen! Damit hatte ich nie gerechnet.

Was mir vollkommen imponierte bei DER DRITTE KELLER: Es ist genau nach Vorlage gestaltet worden! Da gab es kaum Änderungen innerhalb der Handlung, der Dialoge, der Geschehnisse usw. Alles getreu der niedergeschriebenen Geschichte. Natürlich fiel mir sofort auf, dass keine Profisprecher am Start gewesen sind. Die Stimmen klangen/ klingen zu jung. Logisch ist aber, dass zum einen kein großes Budget da war. Daraus folgend war freilich auch an Profisprecher nicht zu denken. Schon bevor ich die CD in den Player legte, wusste ich, dass ich hier keinen Mario Adorf zu hören bekommen würde.

Ich muss allerdings sagen, dass sich die Jungs, die eingesprochen haben, sehr ins Zeug gelegt haben, um die Vorlage mit Leben zu erfüllen. Und letztlich auch mit Tod, wie das beim Grusel eben oft ist. Es wurde hochdeutsch gesprochen, es gab Betonungen, es kamen Emotionen rüber. Das war/ist wirklich gut gemacht! Dann noch der Raumklang, die Effekte, tolle Musik drin! Super! Ich habe mir das Hörspiel wirklich sehr oft reingezogen. Eine ausführliche Meinung hatte ich dem Lars natürlich auch gleich geschickt, Ehrensache!

Wusstest du, dass DER DRITTE KELLER bis heute das erfolgreichste Hörspiel in unserem Portfolio ist?

Ich weiß das erst seit kurzem. Lars erwähnte es in einer E-Mail. Ja, das macht auch wieder ein bisschen stolz. Und es liegt wohl auch ein wenig am coolen Titelbild der CD. Gute Titelbilder sind enorm wichtig. Das darf gern ein wenig reißerisch sein! Das Titelbild entspricht nur von der Stimmung her der Story, aber kommt eben mit Wirkung und Effekt rüber. Tolle Perspektive, stimmungsvolle düstere Farben, ein Spannungsbogen und Dynamik drin. Ein Wow-Bild! Darauf fährt ein potentieller Käufer natürlich ab. Immer wichtig: Keine langweiligen Titelbilder oder Cover bringen! Ein gutes Titelblatt ist immer schon die halbe Miete! Darüber hinaus hat RRR einen guten Werbetext für das Hörspiel gebracht. Dieser machte definitiv Lust auf mehr.

Wie kam es am Ende zur Zusammenarbeit mit DIE HEXE DER HÖLLENMÜHLE?

Es verhielt sich wohl so, dass Lars schon nach Veröffentlichung von DER DRITTE KELLER davon sprach, ein weiteres Hörspiel nach einer Story von mir produzieren zu wollen. Und zwar DAS KICHERN DER ZERFETZTEN FRATZE DES TODES. Das freute mich gewaltig, denn diese Erzählung ist mir imho wirklich gut gelungen und zählt zu meinen Lieblingen. 2006 habe ich die geschrieben, wenn ich mich richtig erinnere. Natürlich gab ich die Freigabe für Lars, der mir ein wenig später auch mitteilte, dass er das Produktionsbuch dafür fertig geschrieben hätte. Dann habe ich aber Jahre nichts mehr davon gehört. Ich dachte mir, dass der Lars wohl schlicht sehr viel im Job zu tun hatte und dass dieses neue Projekt dadurch nicht zu Stande kam.

Eines Tages kaufte ich eine tolle neue Veröffentlichungs-Version meines Lieblingsfilmes DIE VERFLUCHTEN von Roger Corman. Der alte POE-Grusler mit Vincent Price, werden viele kennen. Frei nach THE FALL OF THE HOUSE OF USHER. Und im Textmaterial stand auch der Name Lars Dreyer-Winkelmann. Ui, dacht ich - kein Wunder! Der Lars ist nun bei großen Firmen integriert und wird da wohl wahrlich keine Zeit mehr haben für Hörspiele. Aber ich war neu bei Facebook eingestiegen, hatte mich da angemeldet, fleißig paar Sachen von mir gebracht. Cartoons, viele ZIESELWIND-Gruseltexte. Und ich dachte mir, guck mal bei Facebook, ob der Lars zu finden ist. Ich fand ihn letztlich und wir kamen nach Jahren wieder bisschen ins Gespräch. Und ich erfuhr die Sensation, dass das KICHERN in der Tat schon länger in Arbeit wäre und ob ich vielleicht eine Hörprobe konsumieren wölle ... Zufall? ich glaube nicht an Zufälle. Und das Ding hatte Lars nun DIE HEXE DER HÖLLENMÜHLE genannt, wie er mir verriet, - yäh! Gefiel mir sofort, schön oldschool. Wie bei John Sinclair, hähä!

Das neue Hörspiel ist ja leider noch nicht fertig, du konntest aber schon einige Minuten hören. Wie ist dein Eindruck?

Nun, ich hörte und war mit Sekunde fünf spätestens hin und weg! Die Sprecher, die Sprecher! Profis! Diese herrliche alte, weise Stimme des Oheims, fantastisch! Wie da mit Stimmnuancen gespielt wird! Auch der Neffe, ganz großartig! Der junge Typ, raumgreifend. Und ständig Wind im Nebenklang, so muss das sein, so steht es in der Erzählung, DAS ist Grusel! Kurz: Bin begeistert! Zwei Sprecher kenne ich ja jetzt, darf aber wohl vermutlich die Namen noch nicht nennen. Besonders einer davon aber ist schon eine Sensation! Man sieht, meine Begeisterung ist nicht zu zügeln. Und das ist auch gut so. Der Wind, der Wind, der Wind - einfach herrrrrrrrlich!

Ich habe beim Schreiben übrigens auch immer unheimliche Windgeräusche im Hintergrund, bin ein unverbesserlicher Freund krank klingenden, auf- und abheulenden Windes! Das ist Verlorenheit, Trübnis, Ende und Arsch der Welt. Wind! Und den gibt‘s anscheinend bei DIE HEXE DER HÖLLENMÜHLE überreichlich. Fünftausend Dank an Lars! Nochmals: Was er für Sprecher auftrieb: Nicht fassbar! Sowas kostet ja auch. Ich bin darnieder, wahrlich! Dieser Aufwand für ‘ne Story aus meiner Feder - bin da dankbar ohne Ende und nehme das nie und nimmer als Selbstverständlichkeit hin, sondern es ist mir ‘ne riesenhafte große supertolle Ehre! Bin gespannt wie ein Flitzebogen auf das Gesamtprodukt.

Wie unterscheidet sich die HEXE vom KELLER? Worauf können sich die Fans freuen?

Erstens gesagt: Allein durch die Profisprecher wird sich das abheben. Die Sprecher des KELLERS möchte ich nicht in minderes Licht setzen, denn sie haben einen sehr guten Job abgeliefert. Jeder wird trotzdem einsehen, dass die ABSOLUTE SAHNEHAUBE nun aber mal Profisprecher sind, ganz glasklare Sache. Die HEXE wird auf dieser Ebene schon mal richtig, richtig, richtig glänzen. Fünftausend Dank aber nochmalig an alle Sprecher des KELLERS! Super Arbeit, auch heute noch ein Hörgenuss! Die Jungs haben sich reingehängt ohne Ende.
Ich denke zudem, dass gelernt wurde. Jahre gehen nicht einfach leer ins Land. Da gibt es immer Erfahrungen, neue Wege, besseres Wissen. So wird uns wohl mit der HEXE noch mehr Gruseleffekt geboten werden. Effekte, Raum, Wind. War alles schon beim ersten Hörspiel da, doch wird diesmal bestimmt noch verbessert daherkommen. Obwohl das schwierig ist, denn schon beim KELLER gab‘s fantastische Dinge zu hören. Gerade die Geräusche der Überwachungsanlage, der Unterschied klarer Klang/ dumpfer Klang wegen der Mikros aus tiefstem Keller.

Verbessert ist diesmal wirklich der Wind, der klingt bei der HEXE definitiv schauriger. War beim KELLER eher so ein gemächliches Blasen. Diesmal gibt‘s Zieselwind auf die Ohren, Freunde! Storytechnisch sind beide Hörspiele freilich auch unterschiedlich. Es sind wohl beides gute Gruselgeschichten, die jedoch von Grund auf voneinander abweichende Sounds des Grauens haben werden und müssen. Da haben wir die uralte ächzende Paltrock-Windmühle diesmal, eine Hexenstimme muss rein, immerdar Wind über Wind. Vielleicht gar Gewittergrollen; ich weiß es nicht, ob das eingebaut wurde. Es spielt sich viel außen ab bei der HEXE, während wir beim KELLER meist im Haus und im Gewölbe waren. Klanglich werden das verschiedene Hörspiele sein. Ich habe es zum jetzigen Zeitpunkt ja noch nicht in Gänze vernommen, aber ich nehme doch an, dass meine Vorausschau zutreffen wird.

Kann man zukünftig noch weitere Beiträge von dir in Hörspielform erwarten?

Das muss man RRR und den Lars fragen, ich selber bin bereit. Da gibt‘s doch kein Vertun, Mensch! Das Medium Hörspiel ist Klassik, hat eigene Aura, wird immer seine eingefleischten Fans haben! Da könnte man glatt wieder mal ‘ne eigene Story schreiben. Mit Mora, mit dem Knitterfetz, mit dem schwarzen Walde des Todes ... Darum geht es in den Zieselwind-Texten derzeit, die ich auf Facebook bringe. In Splitterform. Immer kleine Seitchen mit den Texten, bisschen unterlegt mit Grafiken. Immer kleine Häppchen. Da könnte man ‘ne kompakte Geschichte daraus zimmern, extra nochmal neu. Das dauert dann natürlich auch paar Wöchelchen. Mal gucken. Das kann man nur an sich rankommen lassen.

Für was interessiert sich der Privatmensch Karsten Breitung noch, außer für Hörspiele?

Nun, ich zocke gerne Videospiele, vor allem mit meiner Playstation VR-Brille. Richtig toll, fast in ECHT im Spiel zu sein, mittendrin. VR ist eine absolut faszinierende Technologie, die ja auch immer weiter verbessert wird. Die Grafiken werden immer schärfer und immer mehr 3D werden. Es macht einen höllischen Spaß! Alles in seiner echten Größe, man muss richtig den Kopf drehen usw. Mister Spock würde sagen: FASZINIEREND! Leider habe ich nicht soooo viel Zeit dafür, wie es das Thema eigentlich vorgibt. Als Rentner in so zwölf Jahren kann ich mich da vielleicht viel mehr reinhängen.

Nach wie vor betreibe ich halt meine Studien in Sachen UFO, Spuk, Apporte, Telekinese, ektoplasmische Materialisationen von Vollphantomen. Ende September gehe ich auf eine echte Kabinett-Seance mit allem Drum und Dran. Freue mich riesig darauf und kann nur beten, dass dieses ekelhafte Corona außen vor bleibt! Es findet in Hanau statt; Kenner werden wissen, welches weltbekannte und wissenschaftlich mehrfach untersuchte Medium die Seancen da abhält. Ich war auch schon mal ‘ne Nacht in ‘nem echten Spukhaus, im Volk sehr verschrien das Gebäude, eine alte Villa. Das war 1995. Ist auch ein bisschen was passiert da drin. Nichts weltbewegendes, aber immerhin.

Ich zeichne viel und oft. Cartoons, hin und wieder Comics. Vor allem meine E. Rückschädel-Comics habe ich sehr ins Herz geschlossen; hier geht es um einen schrulligen älteren "TÜV"-Mitarbeiter, der Geisterbahnen technisch abzunehmen hat, also Überprüfung dort und so fort. Da gibt‘s schon acht Farbgeschichten und eine schwarzweiße. Ist halt alles im Netz und es gibt auch Drucke. Die Drucke aber nur privat, es ist eben zu teuer. Die Cartoons laufen unter meinem "Künstler"namen LEICHNAM. Es reicht schon, wenn man mal LEICHNAMCARTOON googelt, da kommt man auf die Seiten, wo ich mich diesbezüglich herumtreibe.

Gibt es letzte Worte, die du an die interessierten Leser richten möchtest?

Letzte Worte gibt‘s erst auf meinem Totenbett, hähähä... Und wer weiß - vielleicht gar darüber hinaus... Danke für die tollen Fragen!